Tests und Studien
AIDS-TestEs gibt verschiedene Tests, eine Ansteckung nachzuweisen. Der meist angewandte Test (ELISA = enzyme linked immuno sorbent assay) untersucht das Blut auf Antikörper, d. h. das Virus selber wird nicht entdeckt. In den ersten Wochen nach der Infektion (Latenzzeit = 2 - 6 Wochen) sind HIV-Viren im Antikörpertest nicht nachweisbar (Serolatenz). Auch in der folgenden `akuten Phase´ mit grippeähnlichen Symptomen, wie Fieber, Kopfschmerzen, Müdigkeit und Durchfall sind trotz Infektionsgefahr manchmal keine Antikörper nachweisbar, d. h. der ELISA-Test ist negativ. Zwischen dem Zeitpunkt der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit (Inkubationszeit) können 6 Monate bis 15 Jahre liegen. Aber bereits während der Inkubationszeit kann der Infizierte das tödliche Virus auf andere Menschen übertragen.19 Mittels des PCR-Verfahrens (Polymerase Chain Reaction) kann das Virus direkt durch die DNA nachgewiesen werden. Dies ist genauer als der ELISA- und der Western Blot Test, ist aber aufwendiger und kostenintensiver. Nach einer Untersuchung von Hewlett konnten Ansteckungen mit AIDS mittels PCR-Test bei Infizierten festgestellt werden, die nach dem gängigen ELISA Test angeblich HIV-frei waren.20 Ein weiteres Problem ist die Tatsache, dass es nicht nur einen HIV-Virus gibt, sondern bereits mindestens zwei, und weitere Mutanten nicht ausgeschlossen werden können.
AIDS-StudienIm allgemeinen gilt für Studien und Statistiken das Sprichwort: `Trau' keiner Statistik, wenn Du sie nicht selbst gefälscht hast.´ Leider gilt dies auch bei vielen Untersuchungen zum Thema AIDS. Untersuchungsergebnisse, die nicht ins Konzept passen, werden verheimlicht oder heruntergespielt. In Deutschland kommt man nur sehr schwer an entsprechendes Material heran. Fragt man pauschal bei den zuständigen Behörden nach, erhält man oberflächliche Aussagen oder gar unwahre Angaben. Fragt man detailliert nach, erhält man in der Regel gar keine Antwort. So weist z. B. das Bundesgesundheitsamt amerikanische Materialstudien mit der Begründung zurück, man könne nicht deutsche Kondome mit amerikanischen vergleichen, das sei, als wenn man `Äpfel mit Birnen vergleiche´.21 Tatsächlich aber stellt das amerikanische Gesundheitsamt (wie oben erwähnt) viel höhere Materialanforderungen an Kondome als das deutsche. Die meisten Studien erfassen nur einen kurzen Zeitraum und wenige `Testpersonen´. Es werden oftmals keine Angaben über die Häufigkeit der Sexualkontakte bzw. der Sexualkontakte mit infizierten Partnern, die Infektiösität der HIV-Positiven und über evtl. Co-Faktoren gemacht. Ergebnisse aus Labortests (In-Vitro-Studien) werden nicht selten ohne vorherige Prüfung auf die Alltagssituation (In-Vivo) übertragen, was nicht selten zu Fehlprognosen führt.
Erfahrungen Die US-Regierung hat 1988 die Finanzierung einer Studie der University of California in Los Angeles über die Wirksamkeit von Kondomen zur Verhütung der Ausbreitung von AIDS eingestellt. Maßgeblich dafür war die Sorge, dass Kondome angesichts der hohen HIV-Infektionsrate unter Homosexuellen keinen zuverlässigen Schutz für die Studienteilnehmer bieten könnten.22 Das Gesundheitsamt in Maryland startete 1989 eine Kampagne, die insbesondere Jugendliche zu Treue und Enthaltsamkeit aufrief. Nach zwei Jahren lagen erste Ergebnisse dieser Kampagne auf dem Tisch. Der Rückgang der Teenager-Schwangerschaften war mit 5 % pro Jahr zu verzeichnen, die Abtreibungsrate ging sogar um 16 % zurück.23 Studien aus Afrika, Amerika und Europa belegen, dass bei Paaren, bei denen ein Partner HIV-positiv (also mit dem AIDS-Erreger infiziert), der andere aber nicht infiziert ist, 15 bis 25 % spontan bereit sind, auf sexuelle Kontakte zu verzichten und enthaltsam zu leben. Bei diesen Paaren, wurde bei allen vorliegenden Studien keine Ansteckung mit AIDS verzeichnet.24
19 R. Süßmuth, AIDS - Mehr als eine Herausforderung an die moderne Sozietät, Int. Kongreß der WFODWRHL, Dresden, 20.-23.3.1990, Europ. Ärzteaktion (Hrsg.), Ulm, 1990 20 I. K. Hewlett, Y. Laurian, J. Epstein, C. A. Hawthorne, M. Ruta, J. P. Allain, Assessment by PCR gene amplification and serological markers of transmission of HIV-1 from hemophiliacs to their partners and secondary to their children, J. acqu. Immun. Def. Syndrom 3,1990, S. 714 ff 21 PUR-Magazin, Kisslegg, Nr. 20/1993 22 AIDS-Aufklärung Schweiz (Hrsg.), AIDS - Lähmung der Abwehr in Individuum und Gesellschaft, Zürich 1992, S. 61 23 `Wahre Liebe wartet´, der Spiegel, Nr. 6/94, S. 154 f; YOU-Magazin, A-Maria Roggendorf, Oktober 1993 24 April et. al. ebd.
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