Rückkehr der Syphilis
Nun ist es offiziell: Die heimtückische und berüchtigte Sexualkrankheit Syphilis nimmt auch hierzulande rapide zu. Nachdem bereits im letzten Jahr für Großbritannien eine Zunahme der Syphilisfälle gemeldet wurde, warnt jetzt auch das Berliner Robert-Koch-Institut (RKI) vor der drohenden Gefahr. Häufig werden die ersten Symptome übersehen, da eine ganze Generation von Ärzten außerhalb der Lehrbücher kaum noch Syphilis-Patienten gesehen hat.
Morbus Gallicus: Die Zeit der
Franzosenkrankheit
Unbehandelt zerstört die Geschlechtskrankheit Haut und Knochen, am Ende auch Gehirn und Rückenmark. Keine Bevölkerungsgruppe wurde von der Seuche verschont, obwohl bereits sehr früh bekannt war, dass sie sich vor allem durch Geschlechtsverkehr verbreitete. Doch anders als AIDS wurde sie auch durch Berührung mit offenen Geschwüren der Betroffenen oder das Tragen der Kleidung der Erkrankten übertragen. Die bekanntesten Opfer der Syphilis sind der Philosoph Friedrich Nietzsche (1844-1900), der Komponist Franz Schubert (1797-1828) und der Dichter Heinrich Heine (1797-1856).
Immer mehr Fälle in Deutschland
Diese schreckliche Seuche tritt heute vor allem in den Entwicklungsländern auf, in Westeuropa galt sie vor knapp zehn Jahren als fast ausgestorben. Nun hat sich allerdings die Zahl der Betroffenen auch in Deutschland innerhalb der letzten fünf Jahre verdreifacht, so der Forscher Dr. Osamah Hamouda vom Berliner Robert-Koch-Institut. Infizierten sich in Deutschland bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts nur noch circa 1.000 Menschen jährlich, schätzt man die Infektionsrate jetzt bereits auf etwa 3.000 pro Jahr. Dafür gibt es zwei Gründe:
Der Spiegel zitiert dazu in passender Weise Hans-Joachim Heite, ehemaliger Präsident der Deutschen STD-Gesellschaft: "Zu einer Geschlechtskrankheit gehören immer drei. Sonst gäbe es sie nicht."
Tückisch: Erkrankung bleibt
häufig unerkannt
Die Erkrankung verläuft in drei Stadien
Primärstadium
Latente Syphilis
Therapie
Diagnose
Achim Raschka freenet.de
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